Gemeinsam für nachhaltige Ausbildung und gute Arbeit
Das Regionale Fachkräfte-Bündnis Friedrichshain-Kreuzberg war mit Koordinator Martin Knauft beim diesjährigen Betriebs- und Personalräteempfang präsent – und mit ihm der Anspruch, Fachkräftesicherung nicht als isoliertes Thema, sondern als Querschnittsaufgabe zu begreifen. Der Empfang bot eine wichtige Bühne, um die Anliegen von Betrieben, Gewerkschaften und Beschäftigtenvertretungen in einen gemeinsamen Dialog zu bringen – und um deutlich zu machen, wie das Bündnis als Netzwerk Brücken bauen kann zwischen Politik, Verwaltung und betrieblichem Alltag.
Gleich zu Beginn begrüßte die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Regine Sommer-Wetter die Anwesenden und unterstrich damit die Bedeutung, die Fachkräftesicherung und Mitbestimmung im Bezirk haben. Damit war klar: Der Empfang verstand sich als Forum für Zusammenarbeit, Vernetzung und Lösungsfindung.
Das Fachkräfte-Bündnis selbst sieht seine Aufgabe genau darin: Es bündelt Angebote, Wissen und Kontakte, damit kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Friedrichshain-Kreuzberg den Zugang zu dringend benötigten Mitarbeitenden verbessern können. Das Bündnis agiert als zentrale Anlaufstelle, organisiert Vernetzungsformate, Workshops, Beratung und Unternehmensvermittlungen – mit dem Ziel, Betriebe in ihrer Ausbildungskraft zu stärken und Fachkräfte zu gewinnen.



In den Diskussionen des Empfangs trat das Thema Ausbildungsplatzumlage prominent hervor – ein Gesetzesvorschlag, der erhebliche Auswirkungen auf das Ausbildungsgeschehen in Berlin haben könnte. Aus Sicht von Martin Knauft ist klar: Eine Umlage kann nur dann sinnvoll sein, wenn sie Teil eines breit angelegten Rahmens ist, der Ausbildung als strategisches Investitionsfeld begreift und nicht bloß als Pflichtaufgabe. Er betonte, dass viele KMU bereits jetzt mit begrenzten Ressourcen engagiert ausbilden, aber oft an Kapazitätsgrenzen stoßen. Aus seiner Sicht darf eine Umlage dieses Engagement nicht belasten, sondern muss es ergänzen – durch gezielte Unterstützung, Entlastung in der Verwaltung und Anerkennung zusätzlicher unternehmerischer Leistungen.
Knauft machte klar, dass Ausbildung früh beginnen muss – mit Maßnahmen zur Berufsorientierung in Schulen. Das Bündnis organisiert regelmäßig Unternehmenspräsentationen und Begegnungen zwischen Jugendlichen und Betrieben, um Interesse zu wecken und berufliche Perspektiven greifbar zu machen. Solche Aktivitäten sind keine Zugabe, sondern zentraler Teil der Fachkräftestrategie.
